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© Mo.Zaboli

hinter den spiegeln

In der zweiten Station werden die Depoträume des Museums zum Thema. Die Berliner Künstlerin Anja Nitz blickte 2016 hinter die Fassade des Museums und setzte sich mit den Depots der drei Museen für Völkerkunde in Dresden, Leipzig und Herrnhut auseinander, die durch ihren künstlerischen Blick in einer 18-minütigen Fotoinstallation fragmentiert ausgestellt werden.

Doch warum Depots?

Depots sind wahre Schlüsselorte der Museen, beherbergen sie doch den weitaus größten Teil der Sammlungsbestände. Sie bilden die "Lebensräume" der Objekte. Depots sind Orte des Zusammentragens, des Identifizierens, des Benennens, des Schaffens und Auflösens von Ordnungen, des Verpackens und Auspackens, des Inventarisierens, des fortwährenden Auf- und Umräumens. Hier wird Unordnung zur vermeintlichen Ordnung.

Anja Nitz beschreibt Depots auch als `Parallelwelten´, wodurch ihre Arbeit zum Versuch wird, uns gleichsam einen Spiegel vorzuhalten und diese Orte zu fassen.Foto-Installation, Dauer: 17:40 Min., 2016

anja nitz

Anja Nitz, 1971 in Hamburg geboren, studierte Romanistik, Geschichte und Germanistik, später Grafik an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Während des dortigen Studiums entdeckte sie die Fotografie und startete das Fotoprojekt "Wunderkammer Charité". Die Bilder dieses fünf Jahre andauernden Projektes waren im letzten Winter in einer Ausstellung im Tieranatomischen Theater der Humboldt-Universität zu besichtigen. Ihre Motive sind öffentliche und gesellschaftlich relevante Einrichtungen, wie z.B. Kliniken, Botschaften, Bibliotheken oder auch Atomkraftwerke. Sie versucht, die Vorstellungswelt und gesellschaftlich gültige Konventionen, die im Zusammenhang mit solchen Institutionen eine Rolle spielen, aufzuspüren und zu visualisieren. Anja Nitz fotografiert meist die Innenräume, wobei das ‚Subjektive‘ entscheidend ist.

Foto: Nadja Wehling
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