2.1.
Vor ihrem Amtsantritt 2015 in Deutschland, war Nanette Jacomijn Snoep 15 Jahre lang am Pariser Quai Branly Museum tätig, zuletzt als Hauptkustodin der Sammlung "Historical and Contemporary Globalisation". Daneben hat sie als diplomierte Ethnologin der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales (mit Schwerpunkt Afrika) zehn Jahre lang afrikanische Kunstgeschichte und Sammlungsgeschichte an der Ecole du Louvre in Paris sowie an der Université Nanterre, Paris, gelehrt.
Während ihrer Tätigkeit für das Quai Branly Museum hat sie internationale Ausstellungen kuratiert, darunter "Recettes des Dieux" (2009), "Exhibitions, l'Invention du Sauvage" (Völkerschauen, Die Erfindung des Wilden, 2011), die den Prix du Cristal/beste Ausstellung Frankreichs im Jahr 2011 erhalten hat und "Les Maitres du Désordre (2012) mit Stationen in der Kunsthalle Bonn 2012 (Narren.Künstler.Heilige.Lob der Torheit, 2012) und der Fundacio La Caixa (Los Maestros del Caos, Madrid 2013). 2008 hat sie die Ausstellung "1931. Les étrangers au temps de l'Exposition coloniale" für das neu eröffnete Immigrationsmuseum/Cité Nationale de l'Histoire de l'Immigration in Paris kuratiert. Für Straßburg richtete sie 2014 ein privates Museum in einem ehemaligen Wasserturm ein. Dafür entwickelte sie die Ausstellung "Voodoo. The Art of Seeing Differently".
Nanette Jacomijn Snoep hat zahlreiche Publikationen herausgegeben, darunter "Human Zoos. The Invention of the Savage" (2011) oder "Voodoo. The Arbogast Collection" (2013). Für den Sammelband Museumskunde des Deutschen Museumsbundes hat sie 2016 den Artikel "From Paris to Berlin and back: 15 years of debate on what a twenty-first museum of world cultures could be" publiziert. In Zusammenhang mit den heutigen Debatten rund um Museen für Weltkulturen erschien in der Welt am 20.02.2018 ihr Artikel "Schluss mit dem System der Kolonialität!".