Bunter Stoff
© MVD, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: L. Leuner

150 Jahre Museum für Völkerkunde Dresden

Einblicke – Geschichten – Stationen

Anlässlich des 150. Gründungsjahrs des Museums für Völkerkunde Dresden lädt eine Ausstellung im Japanischen Palais dazu ein, ausgewählte Objekte der Sammlung näher kennenzulernen – und mit ihnen die Geschichten, Menschen und Kontexte, die das Museum über die Jahrzehnte geprägt haben. 

  • Laufzeit Ab 24.10.2025
  • Öffnungszeiten Damaskuszimmer, Mittwoch bis Sonntag 10—17 Uhr
    20.09.2025 — 23.10.2025  geschlossen

    Bitte beachten Sie, dass das Damaskuszimmer bis zur Eröffnung der Ausstellung "150 Jahre Museum für Völkerkunde Dresden" am 24. Oktober 2025 geschlossen ist.

Die Präsentation zeigt parallel

Die Präsentation zeigt parallel zum Erscheinen der Dresdener Kunstblätter (3/2025), der kunsthistorischen Quartalsschrift der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, historische Stationen und macht vielfältige Vernetzungen und Wandel sichtbar. 

Ausgehend von den in den

Ausgehend von den in den Kunstblättern vorgestellten Epochen und Objekten zeigt die Ausstellung exemplarische Stücke im Original: ob Nephrit- und Jadeitobjekte, die im 19. Jahrhundert wegen ihres Materials weltweit Aufmerksamkeit fanden oder Specksteinfiguren, die einst zu den kurfürstlichen Sammlungen Dresdens gehörten. Aber auch Puppen aus dem Norden Russlands, die Zeugnisse kindlicher Spielkultur der Nenzen sind und den Wunsch nach einer Erweiterung der Europa-Sammlung zu Beginn des 20. Jahrhunderts widerspiegeln, sind zu sehen. 

Medaillon mit Drachenfigur
© MVD, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Eva Winkler
Schmuckplatte

Darüber hinaus dokumentieren

Darüber hinaus dokumentieren Schmuckstücke aus Nordafrika das weitere Sammelinteresse Anfang des 20. Jahrhunderts. Objekte aus Kamerun, Vietnam und Chile stehen wiederum für das Ausstellungs- und Forschungsinteresse während der DDR-Zeit, als das Museum trotz politischer und materieller Einschränkungen mit Hilfe von Wanderausstellungen Objekte erfolgreich präsentierte. Zuletzt geben Federschmuck aus Brasilien und Keramiken aus Tunesien Einblicke in die Forschungsreisen und Kooperationen nach 1990, als erstmals Kontakte in zuvor hinter dem „Eisernen Vorhang“ liegende Regionen aufgenommen wurden.

Statt einer chronologischen Rückschau

Statt einer chronologischen Rückschau werden in der Ausstellung „150 Jahre Museum für Völkerkunde Dresden. Einblicke – Geschichten – Stationen“ thematische Schlaglichter gesetzt: auf Objekte, die Aufmerksamkeit verdienen, auf Perspektiven, die das Bild des Museums erweitern, und auf Fragen, die sich im Lauf von 150 Jahren vielleicht verändert, aber nichts an Aktualität eingebüßt haben.

Tonkanne mit Vogelfigur
© MVD, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Sylvia Pereira
Bemaltes Ausgussgefäß

Ergänzend zur Sonderausgabe

Ergänzend zur Sonderausgabe der Dresdener Kunstblätter und zur Ausstellung im Japanischen Palais laden sogenannte Satellitenstationen in weiteren Häusern der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden dazu ein, einzelne Objekte aus der Sammlung des Museums für Völkerkunde Dresden zu entdecken. In kleinen Präsentationen treten sie in Dialog mit anderen Sammlungen – und eröffnen so überraschende Perspektiven auf Verbindungen, Kontraste und gemeinsame Geschichten. Die Satellitenstationen greifen Themen aus der Geschichte des Museums auf und verbinden diese mit anderen Sammlungen der SKD. 

So verweisen beispielsweise bunte,

So verweisen beispielsweise bunte, paillettenbesetzte Stofftierfiguren aus Rajasthan und Gujarat in Indien auf das Interesse der DDR-Regierung an indischer Volkskunst. Ein Pastell in der Gemäldegalerie Alte Meister thematisiert die Geschichte von Völkerschauen in Dresden und eröffnet so einen kritischen Blick auf koloniale Bilderwelten. Im Mathematisch-Physikalischen Salon macht ein geomantischer Kompass aus China deutlich, wie eng die Sammlung des Museums mit den ehemaligen königlichen Sammlungen Dresdens verknüpft ist.

Bunte Puppe aus verschiedenen Materialien
© MVD, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Sabine Ulbrich
Puppe

Zur Geschichte der Sammlung

Am 23. Oktober 1875 als Ethnographische Abteilung am Königlichen Naturhistorischen Museum gegründet, entstand unter Adolf B. Meyer zunächst eine Studiensammlung mit Fokus auf den indopazifischen Raum mit Ausstellungen im Zwinger. Unter dem Zoologen und Ethnographen Arnold Jacobi wurde das Haus 1906 bis 1935 mit populärwissenschaftlichen Ausstellungen für ein breiteres Publikum zugänglich und die Mitarbeitenden unternahmen eigene Sammelexpeditionen. Die Jahre des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges führten innerhalb des Museumsverbunds zur fachlichen Marginalisierung und Verlusten in einigen Beständen des ethnographischen Teils der Sammlung und des Archivs. 

Nach 1945 begann eine Phase des Wiederaufbaus: Mit dem Einzug ins Japanische Palais und der Umstrukturierung des Museumsbetriebs, wurde das Museum in der DDR zu einer festen Größe in einem Netzwerk internationaler Wissenschaftsbeziehungen. Forschungsreisen führten in Länder wie Vietnam, Kuba oder Chile. Seit 1990 prägen die Arbeit mit internationalen Netzwerken, die Digitalisierung und die Zusammenarbeit mit Herkunftsgemeinschaften das Haus. Heute sind die etwa 90.000 Objekte der Sammlung digital erfasst – viele davon auch öffentlich zugänglich.

Katalog

Publikation zur Ausstellung

150 Jahre Museum für Völkerkunde Dresden

Dresdener Kunstblätter · Heft 3/2025, Herausgeber: Sandstein Verlag, 116 Seiten, 90 farbige Abb., 21×15 cm, Klappenbroschur, Einzelpreis 7 €

Cover der Publikation Kunstblätter
© Sandstein Verlag

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