Statt einer chronologischen Rückschau
Statt einer chronologischen Rückschau werden in der Ausstellung „150 Jahre Museum für Völkerkunde Dresden. Einblicke – Geschichten – Stationen“ thematische Schlaglichter gesetzt: auf Objekte, die Aufmerksamkeit verdienen, auf Perspektiven, die das Bild des Museums erweitern, und auf Fragen, die sich im Lauf von 150 Jahren vielleicht verändert, aber nichts an Aktualität eingebüßt haben.
Ergänzend zur Sonderausgabe der Dresdener Kunstblätter und zur Ausstellung im Japanischen Palais laden sogenannte Satellitenstationen in weiteren Häusern der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden dazu ein, einzelne Objekte aus der Sammlung des Museums für Völkerkunde Dresden zu entdecken. In kleinen Präsentationen treten sie in Dialog mit anderen Sammlungen – und eröffnen so überraschende Perspektiven auf Verbindungen, Kontraste und gemeinsame Geschichten. Die Satellitenstationen greifen Themen aus der Geschichte des Museums auf und verbinden diese mit anderen Sammlungen der SKD.
So verweisen beispielsweise bunte, paillettenbesetzte Stofftierfiguren aus Rajasthan und Gujarat in Indien auf das Interesse der DDR-Regierung an indischer Volkskunst. Ein Pastell in der Gemäldegalerie Alte Meister thematisiert die Geschichte von Völkerschauen in Dresden und eröffnet so einen kritischen Blick auf koloniale Bilderwelten. Im Mathematisch-Physikalischen Salon macht ein geomantischer Kompass aus China deutlich, wie eng die Sammlung des Museums mit den ehemaligen königlichen Sammlungen Dresdens verknüpft ist.